Spielbereich nach Montessori für Geschwisterkinder

Kathrin Do it yourself, Familienleben Leave a Comment

Nachdem ich ein paar Monate fast das gesamte Spielzeug meiner Nestlinge mit ihrem Einverständnis im Keller deponiert hatte, bestückte ich neulich zwei kleine Spielzeugregale mit sorgfältig ausgewählten Materialien. Denn mich beschlich irgendwann das Gefühl, dass ihnen für die „langweilige“ Zeit im Haus einige brauchbare Dinge zum Spielen fehlten. Sie nahmen nämlich die Wohnung auseinander und ärgerten sich gegenseitig, wenn ich mich um den Haushalt oder andere Aufgaben kümmern musste. Als ich dann eines Tages neue Knete auf den Tisch stellte, beschäftigten sie sich intensiv mit dieser, während ich in Ruhe mein Kochchaos in der Küche beseitigen konnte.

Dieses Aha-Erlebnis brachte mich dazu, unsere Wohn- und Spielsituation zu überdenken und ausgesuchtes Spielzeug neu arrangieren. Die nahezu spielzeugfreie Phase fanden meine Nestlinge zwar in Ordnung, aber sie freuten sich offensichtlich über die „Spielzeug-Wiederbelebung“.

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Die Nestlinge vertieft im Spiel am neuen Spielzeugregal.

Gemütlich und praktisch: Spielbereich im Wohnzimmer

Nach den fünf Wochen in unserer kleinen, amerikanischen Wohnung, kam mir unser Haus mit den drei Etagen plötzlich viel zu groß vor. In New York spielte sich alles auf einer Ebene ab, was ich gemütlich und praktisch fand. Ich wuselte oft in der offenen Küche herum, während die Kinder im Wohnzimmer spielten oder im Badezimmer planschten. Die Nestlinge klebten nahezu aneinander und genossen diese Nähe – auch die ständige Nähe zu mir.

Nestlinge

Die Nestlinge heimlich von der amerikanischen Küche aus fotografiert, während ich kochte.

Wir haben hier in Krefeld zwar auch eine offene Küche zum Wohnzimmer, aber ursprünglich befand sich ein großer Teil der Spielsachen im Zimmer des Mädchens in der ersten Etage. Das sorgte dafür, dass sie sich oft darin einschloss und dem Kleinen verbot mit „ihren“ Sachen zu spielen. Der Bub beschäftigte sich dann entweder allein im Wohnzimmer oder er saß traurig vor der verschlossenen Tür. Ich hing irgendwo dazwischen, als Vermittlerin und Wartende.

Nach unserer Rückkehr verlor das Zimmer des Mädchens an Bedeutung. Einerseits war kaum noch Spielzeug darin (siehe „Kinderzimmer ausmisten: Weniger Spielzeug für mehr Spielspaß„) und andererseits hielten wir uns wie in Amerika lieber gemeinsam im Küchen- und Wohnzimmerbereich auf.

Kinderzimmer

Ein Blick ins Zimmer des Mädchens. Hier hat sich nicht viel geändert und das einzige, was intensiv genutzt wird, ist der große Schrank, in dem sich ihre Anziehsachen befinden.

Spielbereich für zwei Kinder unterschiedlichen Alters

Dass jeder von uns das Bedürfnis verspürte, in der Nähe der anderen Familienmitglieder zu sein, nahm ich zum Anlass unsere Wohn- und Kochebene zum Wohn-, Koch- und Spielbereich auszubauen.

Die Schwierigkeit bestand darin, die Spielsachen und Materialien so auszusuchen und bereitzustellen, dass sie den unterschiedlichen Interessen und Fähigkeiten der beiden entsprachen, ohne dass bei selbstständigem Spiel (vor allem vom Bub) ein Desaster entstand. Dass der Kleine beispielsweise nicht in einem unbeobachteten Moment die Leim- und Farbtuben ungehindert leeren konnte oder sich die Perlen der Schwester in die Nase stecken.

Ich entschied mich deswegen dafür, jedem Nestling je ein Regal von unserem Spielständer* mit frei zugänglichen Materialien einzurichten (linkes Regal auf dem Foto für den Bub, das Rechte für das Mädchen), wobei die Einteilung nach Kind eher für mich ist, denn hier darf jeder mit allem spielen.

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Die „gefährlichen“ Utensilien, mit denen nur das Mädchen unbeaufsichtigt arbeiten darf (große Scheren, Kleber und der kleinteilige Perlenkasten) stellte ich auf das Klavier. Sie darf sich diese Dinge jederzeit herunter holen, da der Bub nicht alleine dran kommt, muss er uns rufen und kann so nur unter Aufsicht damit spielen.

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Unser Esstisch, an dem wir oft basteln. Links das Regal vom Mädchen und rechts das Klavier mit ihren Bastelutensilien.

Montessori inspiriert

Bei der Umgestaltung orientierte ich mich erneut am Montessori-Konzept, weil ich damit bereits 2014 gute Erfahrung gesammelt hatte, als ich eine Spielecke für das Mädchen in unserem „alten“ Wohnzimmer einrichtet habe (siehe „Spielecke im Wohnzimmer“).

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Unsere Spielecke für das Mädchen in unserer alten Wohnung (2014).

Das Montessori Motto lässt sich vereinfacht mit dem Leitspruch „Hilf mir, es selbst zu tun“ zusammenfassen. Denn Kinder haben ein inneres Bedürfnis nach Eigentätigkeit und laut Montessori besteht die größte Aufgabe der Erwachsenen darin, dem Kind immer wieder Möglichkeiten zu schaffen, alleine tätig zu werden. Das lässt sich am besten in einer Umgebung umsetzen, in der sich das Kind zurechtfindet (siehe auch „vorbereitete Umgebung“) und in der das Kind sowohl die Spielmaterialien frei wählen als auch den zeitlichen Rahmen seines Tuns selbst bestimmen kann.

Ich ordnete dementsprechend das Spielzeug wieder in Regalen an, wobei ich Kleinteile in Körben und Kisten verstaute. Die Materialien befinden sich auf Augenhöhe der Kinder, um den Überblick und Zugang zu erleichtern und alles nimmt einen festen Platz ein.

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Auch die Sachen auf dem obersten Brett sind für den Bub gut erreichbar.

Ich gerate bei Chaos übrigens nicht in Panik und es ist absolut in Ordnung, wenn Autos beispielsweise in der Bausteinkiste landen oder die gesamten Spielsachen nach einem Nachmittag überall auf dem Boden. Aber ich merke, dass den Kindern eine gewisse Grundordnung hilft, ihre Spielmaterialien zu finden und gezielter zu benutzen. Deswegen legen wir sie nach dem Spiel (oder ich am Abend beim Aufräumen) immer wieder zurück an ihren Platz.

Was hat sich geändert?

Vor dem Sommer drehte sich bei unserem Mädchen alles um Pferde, mit dem Kindergartenstart bastelt sie täglich zwölfdrillionen Papierschiffe und sie malt mit einer unermüdlichen Ausdauer. Vor dem Sommer konzentrierte sich der Bub auf das Untersuchen, Auseinandernehmen und Verschleppen von Gegenständen, mittlerweile reicht seine Konzentration und Ausdauer für kleine Spiele (Sortieren, Fädeln, Kneten). Außerdem spielen die beiden vorzugsweise miteinander oder zumindest nebeneinander, auch wenn sich jeder phasenweise seine eigene Beschäftigung sucht.

Die beiden gaben mir also recht gute Hinweise, wofür sie sich interessieren und welche Entwicklungsschritte sie gerade gehen möchten. Dementsprechend versuchte ich eine reizvolle Spielumgebung zu schaffen, die nicht überladen ist, aber genügend Anregungen für neue Spielideen bietet.

Lesecouch

Wir schleppten zunächst unsere riesige Couch vom Wintergarten (braucht kein Mensch, weil er im Sommer zu heiß und im Winter zu kalt ist) mitten ins Wohnzimmer. Hier wird sie jetzt endlich zum Lümmeln und Lesen genutzt; der kleine Couchtisch auf dem gemütlichen Teppich oft zum Spielen.

lesen

Thomas liest mit den Nestlingen, während ich das Abendessen zubereite.

Neben der Couch steht eine Kiste mit unseren aktuellen Lieblingsbüchern. Der Bub schaut sich am allerliebsten das Wimmelbuch Feuerwehr*, die Eule mit der Beule* und das Liederbuch Summ Bienchen Summ* an. Das Mädchen ist aktuell wieder im Singfieber und bevorzugt die Kinderlieder aus der guten alten Zeit* oder aber sie „liest“ Geschichten aus ihren Märchenbüchern*.

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Rechts neben der Couch stehen eine Bücherkiste und ein Picknickkorb. In letzterem bewahre ich Kleinkram wie Teddys, Bälle und Springseile auf.

Fester Bestandteil des Couchtisches ist unser Murmelbaum*, den der Bub zum 1. Geburtstag von meiner Schwester geschenkt bekommen hat. Ich glaubte, er würde schnell an Reiz verlieren, aber dieser Baum wird auch nach einem Jahr beinahe täglich von den Nestlingen bespielt. Keine Ahnung, warum sie ihn so spannend finden.

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Von der Couch aus kann man in die offene Küche (links im Bild schauen). Der Bub liebt es am Couchtisch stehend zu spielen, deswegen befindet sich sein Regal direkt neben dem Sofa.

Regal für den Bub (fast 2 Jahre)

Der Bub spielt mit fast allem, was ich ihm unter die Nase halte, aber am liebsten mit Autos, obwohl ich das nie forciert habe. Um seine Neugier für andere Spiele aufrecht zu erhalten, stellte ich ihm eine bunte Mischung zusammen.

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1. Farben und Formen Sortierspiel*
Das wandert in Kürze wieder in den Keller, weil der Bub es zwar auseinander nimmt, ihm das Zusammenstecken aber schwer fällt. In ein paar Wochen kann er vielleicht mehr damit anfangen.
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2. Motorikwürfel (ähnlich diesem*)
Der Bub ordnet die Formen zwar noch nicht den passenden Löchern zu, aber er sucht sich immer ein Loch, in das die Steine irgendwie hinein passen und freut sich, wenn er alle einwerfen konnte.
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3. Matroschka (habe ich online gebraucht gekauft, gibt es aber auch hier*)
Das war eine der besten Anschaffungen, weil beide Nestlinge sie ständig auseinandernehmen wild in der Wohnung verteilen und wieder zusammensetzen.
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4. Spieldose*
Die habe ich dem Bub kurz nach der Geburt gekauft, aber er stellte sie neulich mit auf das Regal. Ich zog sie in den letzten zwei Jahren immer auf, wenn seine Laune im Keller war, weil die hübsche Melodie und die sich dazu bewegenden Enten flott seine Stimmung hoben. Mittlerweile kann er sie selber aufziehen, was ihn fasziniert.
5. Fädelspiel (ähnlich diesem*) mit Pfeifenputzern*
Konzentrationsübungen wie diese hält er zwar nur wenige Minuten durch, aber er probiert es immer wieder. Pfeifenputzer verwende ich, weil er diese besser alleine halten kann, somit gelingt es ihm leichter die Perlen ohne meine Hilfe aufzufädeln.

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6. Korb voller Schleichtiere*
Schleichtiere lassen sich auf viele Arten ins Spiel integrieren. Der Bub fährt sie herum, wir ordnen sie den Tieren in unseren Bilderbüchern zu oder wir bauen ihnen Ställe aus unseren Bauklötzen.
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Unter seinem Regal stehen drei Kisten gefüllt mit diversen Musikinstrumenten*, verschiedenen Autos und Bausteinen* – unsere „Grundausstattung“, die viel und vor allem vielseitig genutzt wird.

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Regal für das Mädchen (5 Jahre)

Wäre sie ein Einzelkind, würde ich ihr eine schöne Mal- und Bastelecke mit verschiedenen Papieren, Farben und Stiften einrichten (wie hier oder hier), aber da der Bub das immer noch als Aufforderung sieht, alles auszuräumen und zu verschmieren, musste ich es leider anders angehen.

Ich richtete zunächst ein offenes, kreatives Regal für sie ein, an dem sich auch der Bub jederzeit bedienen darf.

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1. Specksteine* und verschiedenen Feilen*
Das Bearbeiten von Specksteinen ist eine schöne meditative Beschäftigung für beide Nestlinge, die ich wegen des entstehenden Staubes gerne in den Garten verlagere.
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2. Papier und Buntstifte
Eigentlich malt der Bub noch nicht so gerne, aber wenn das Mädchen nach Papier und Stift greift, möchte er natürlich auch mitmachen. Es stehen nur Buntstifte auf dem Regal, weil ich mir einbilde, dass diese im Gegensatz zu Filzstiften oder richtiger Farbe die kleinsten Spuren auf Wänden hinterlassen…

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Das Mädchen in ihrem Element.

3. Knete*
Knete ist ein Klassiker, der bei uns immer funktioniert. Das Mädchen modelliert bereits Figuren und Gegenstände, der Bub experimentiert lieber mit der Knetmasse herum.
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4. Tafel mit Schwamm und Kreide*
Diese Tafel von Goki ist qualitativ nicht unbedingt der Renner, weil sich die schwarze Beschichtung beim Abwischen auch auf dem Rahmen verteilt, aber das Mädchen benutzt sie trotzdem gerne. 
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5. Nussknacker* und Haselnüsse
Als ich diesen Korb ins Regal stellte, wusste das Mädchen im Nu was zu tun war und knackte die Haselnüsse mit Erfolg. Der Bub probierte es ebenfalls und er drehte den Nussknacker völlig richtig, aber ihm fehlt leider noch die Kraft.

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Der Nussknacker eignet sich sicherlich auch prima als Kastanienhalter für die Herbstbasteleien.

6. Sortierspiel*
Bei diesem Sortierspiel gibt es einige Holzvorlagen und es ist für kleine Kinderhände herausfordernd, die Motive alle korrekt nachzulegen. Die geometrischen Formen können jedoch auch frei zusammengesetzt werden, was die Kreativität der Knirpse anregt.
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Das „kreative“ Klavier

Auf dem Klavier verstaue ich wie gesagt die Materialien für das Mädchen, mit denen der Bub nicht unbeaufsichtigt spielen darf.

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1. Origami Papier (mit Schere, Leim und Wackelaugen)
Als das Mädchen mit dem Kindergartenstart plötzlich nur noch Papier faltete, besorgte ich Origami Papier (einfarbiges* und zweifarbiges*) und zwei Origami Bücher (Faltfiguren aus Papier* und Faltklassiker für Kinderhände*), um etwas Abwechslung ins Spiel zu bringen. Der Bub „faltet“ manchmal mit oder er übt das Schneiden mit der „Schnippschnapp“. Auch das Mädchen schneidet gerne Muster in gefaltetes Papier und gestaltet so kleine Tischdecken.

origami

Links den Fisch und rechts das Pferd hat das Mädchen gefaltet. Die Werke in der Mitte belegen, dass ich mittlerweile ebenfalls vom Origami-Wahn besessen bin 🙂

2. Sand-Schreibtablett
Das Mädchen schreibt gerne vorzugsweise Zahlen. Bei Pinterest fand ich die Idee für ein Sand-Schreibtablett und das wird hier nun zum Zahlenschreiben oder für Schwungübungen genutzt.
sand-zahlen sand-buchstaben

Da der Bub den Sand* am liebsten auf dem Boden verstreue würde, lenken wir ihn mit Magic Sand* ab, während das Mädchen schreibt. Dieser lässt sich prima modellieren und aus Sandformen stürzen, außerdem hält er ewig.

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Thomas und der Bub mit der Schüssel voll Magic Sand, während das Mädchen Zahlen schreiben übt.

3. Filzstifte und buntes Malpapier
Ich kaufe schon seit Jahren die Filzstifte von Crayola*, weil sie nicht nur prima malen, sondern weil sie sich aus Textilien aus- und von Oberflächen abwaschen lassen. Sie stehen auf dem Klavier, weil der Bub sie sonst essen und/ oder die Minen eindrücken würde…

4. Steckperlen mit Schablonen*
Mit den winzigen Steckperlen kann der Bub noch nichts anfangen, aber er findet dieses Steckspiel mit größeren Köpfen* spannend, das für seine Schwester übrigens nie von Interesse war. Mit Steckperlen beschäftigt sie sich auch erst seit Neustem, obwohl ich sie bereits vor zwei Jahren gekauft hatte. 
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Beschäftigung mit Alltagsgegenständen

Da sich beide Nestlinge alltäglich für die realen Dinge aus ihrem Umfeld interessieren und ihr Interesse auch stark signalisieren, gebe ich ihnen zwischendurch kleine Arbeiten, die es ihnen ermöglichen bestimmte Tätigkeiten genau so zu verrichten wie wir Thomas und ich es tun. Da diese einen beachtlichen Teil ihres Alltags einnehmen, möchte ich ihnen an dieser Stelle noch ein paar Zeilen einräumen.

Solche Alltagsaufgaben haben den Vorteil, dass die Nestlinge dabei in tiefste Konzentration versinken und völlig vergessen Unfug zu treiben. Sie verstehen auf diese Weise wozu wir bestimmte Dinge benötigen und wie sie funktionieren. Außerdem führen die Arbeiten zu einem tatsächlichen, praktischen und sinnvollen Ergebnis, so dass sich die beiden im Anschluss wichtig fühlen und ich glücklich bin, weil sie glücklich sind.

Die Nestlinge dürfen fast alles im Haushalt machen, wenn sie möchten, an dieser Stelle allerdings nur ein paar ausgesuchte Beispiele, zu denen ich Bilder im Archiv gefunden habe:

Das Mädchen im Alter von zwei Jahren mit unserem Kehrset, der Bub wirbelt mittlerweile ähnlich putzig den Staub auf.

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Der Bub in seiner Schüttphase. Nachdem er mehrere Milchseen im Wohnzimmer vergossen hatte, schickte ich ihn mit einer Packung Mandelmilch (mit Wasser gefüllt) auf die Terrasse, wo er literweise Getränke eingoss.
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Das Mädchen beim Kartoffelschälen mit unserem Apfelschäler*, den wir lieben, weil er kinderleicht zu bedienen ist, Äpfel blitzschnell schält und sie in gleichmäßige Scheiben schneidet. Wie ihr seht, setzen wir ihn auch erfolgreich beim Kartoffelschälen ein.
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Mein kleiner Küchenhelfer: Wenn ich koche, steht er in seinem „Learning Tower“ (habe ich online gebraucht gekauft, Bauanleitungen gibt es hier) neben mir und hilft das Gemüse zu schneiden (z.B. weiche Champignons) oder das Essen zu würzen. Im Moment spült er auch gerne den Abwasch, während ich in Ruhe alleine koche.

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Auf dem Foto ist der Bub gerade ein Jahr alt und kocht schon wie ein Großer.

Schlussgedanke

Kinder wollen spielen und dafür benötigen sie keine Kinderzimmer voll mit Spielzeug, aber zumindest ein paar Utensilien, die sie in ihr Spiel einbinden können. Das können ganz normale Alltagsgegenstände sein, Naturmaterialien wie Steine, Blätter oder Kastanien oder eben das eine oder andere „richtige“ Spielzeug. Mittlerweile habe ich erkannt, dass sich die Interessen und Fähigkeiten meiner Kinder im Laufe ihres Wachstums kontinuierlich ändern. Dass es bestimmte Zeitfenster für gewisse Spielmaterialien gibt und so gehe ich davon aus, dass ich unseren Spielbereich noch so manches Mal auf den neuesten Stand bringen muss.

„Das Beste was wir für unsere Kinder tun können, ist, ihnen eine wunderschöne Umgebung vorzubereiten, die besten Materialien zur Verfügung stellen und ihnen dann aus dem Weg gehen.“Susan Mayclin Stephenson

(Dieses Zitat stammt übrigens von der lieben Anna (ElternvomMars) – sie bereicherte mich bereits um viele Montessori-Inspirationen und ihr Blog ist mehr als nur einen Blick wert.)

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Die von mir in diesem Artikel vorgestellten Materialien habe ich allesamt selbst gekauft. Die mit einem * gekennzeichnete Links sind Amazon Affiliate Links.
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