Als ich vorgestern meinen Artikel „Mamakind: Mama soll! Papa weg!“ auf meiner Facebookseite veröffentlichte, zählte ich innerhalb einer Stunde über 500 Likes und viele, sehr liebe Kommentare.
Wenn meine Beiträge so gut von Euch angenommen werden, ist das eine wundervolle Bestätigung meiner Arbeit. Ich berühre Euch und kann zumindest einigen von Euch helfen – helfen an Euch selbst bzw. an Euren Weg zu glauben und Euren Kindern zu vertrauen. Wenn mir das gelingt wie bei besagtem Artikel, dann ist das ein unbeschreibliches Gefühl.
Denn ich schreibe Texte über Themen, die mich aus irgendeinem Grunde sehr beweg(t)en, ohne wirklich zu wissen wie sie bei Euch ankommen. Ich schreibe vom ersten Tag an meine Gedanken und Erfahrungen auf, in der Hoffnung, dass sie Eltern in ähnlichen Situationen zugute kommen. Wenn das glückt – was bei vielen Beiträgen laut Besucherzahlen und Kommentaren der Fall ist – hüpft mein Herz. Jedes Mal aufs Neue, wenn ich einen Nerv bei Euch getroffen habe, weil ich dann weiß, dass ich meinem Ziel zu helfen, wieder ein Stück näher gekommen bin.
Respektvolles Miteinander
Ich blogge nun schon seit 4,5 Jahren und mittlerweile verzeichne ich rund 200.000 Besucher pro Monat auf meiner Seite. Es gibt wesentlich größere Blogs, auch unter den sogenannten Eltern-Bloggern, aber für mich sind diese Zahlen beachtlich. Vor allem wenn man bedenkt wie sehr ich mich in den ersten Monaten über 50 Leser am Tag gefreut habe (siehe auch „Zweiter Bloggeburtstag: Zahlen und Fakten„).
Was sich bis heute nicht geändert hat, ist der unglaublich respektvolle Umgangston unter Euch. Ab und an verirren sich zwar auch mal „Stänkerer“ auf meiner Facebookseite (erstaunlicherweise nie auf dem Blog) – das beobachte ich insbesondere wenn ich mal wieder zu viele witzige Beiträge hintereinander gepostet habe. Folgt dann ein ernsterer, informativer Beitrag zum Beispiel zum Langzeitstillen, kassiere ich von den neuen Fans gelegentlich einen Seitenhieb wie diesen:
Oder auch vorwurfsvolle Kritik:
Um diese brauche ich mich jedoch im Normalfall nicht selbst zu kümmern, weil die „waschechten“ Nestling-Leser, also die unter Euch, die meinen Blog, meine Intention und meine selbstgeschriebenen Artikel kennen, das für mich übernehmen. Ihr verteidigt mich zuverlässig und ergreift Partei für mich und meine Arbeit, weil Ihr versteht worum es mir geht. Ihr wehrt Bemerkungen, die beleidigen oder unter die Gürtellinie zielen mit guten Argumenten ab. Das finde ich großartig.
Ich finde das auch deshalb toll, weil ich nicht immer die Gelegenheit habe alle Diskussionen, in dem Moment in dem sie beginnen, zu moderieren. Schließlich bin ich Mutter zweier Kinder und habe im „echten Leben“ auch so einiges zu tun. Aber diesen Aufgaben kann ich getrost nachkommen, ohne ständig meine Beiträge kontrollieren zu müssen, denn sogenannte Trolle landen nur sehr selten auf meiner Seite und falls doch, ist auf Eure bedachte Rückendeckung jederzeit Verlass.
Einander helfen
Doch Ihr helft nicht nur mir, indem Ihr Euch bei Stänkerern erfolgreich einklinkt oder mir Tipps für mein Leben gebt (durch Euch bin ich beispielsweise erst auf die Idee gekommen, meine Ernährung umzustellen), sondern auch Euch untereinander. Regelmäßig poste ich Leserfragen, auf die es schon so manche hilfreiche Antwort gab. Ihr muntert Euch gegenseitig auf und sprecht Euch Mut zu, selbst wenn es keine maßgeschneiderte Lösung für das jeweilige Problem gibt.
Was mich allerdings so richtig von den Socken gehauen hat, war Eure Hilfsbereitschaft im Herbst 2015, als ich Euch darum bat, mir meinen Herzenswunsch zu erfüllen. Ihr habt damals sage und schreibe 13.141 Euro für meine krebskranke Freundin gespendet. Und da wurde mir plötzlich bewusst, was für ein großartiges, virtuelles Dorf um Nestling herum entstanden war.
An dieser Stelle ein kleines Update zu meiner Freundin:
Sie hat im Herbst 2016 ihre letzten Chemos hinter sich gebracht. Ihre Haare wuchsen wieder (dick und kraus, statt dünn und glatt wie vorher) und mit der Lockenpracht auch ihr Lebensmut. Obwohl es ihr gesundheitlich zunehmend besser geht, bestehen in ihrem Alltag als alleinerziehende Mutter von drei Kindern weiterhin große familiäre Probleme, auf die ich aber hier ungern im Detail eingehen möchte. Wir haben uns entschieden einen Teil des gesammelten Geldes für die anfallenden Rechnungen und dringende Neuanschaffungen im letzten Jahr (in dem sie ja krankheitsbedingt nicht arbeiten konnte) auszugeben – ihr nicht den gesamten Betrag auf ihr Konto zu überweisen, damit ihre Leistungen durch diese Schenkung nicht gekürzt werden. Aktuell liegen noch knapp 8.700 Euro unangetastet auf dem Leetchi-Herzenswunsch-Konto, welches wir dort ruhen lassen, bis sie wieder etwas davon benötigt.Seit dieser Aktion wächst meine Leserschaft und Facebookgemeinde täglich. Ich hoffe, dass ich nicht noch ein weiteres Mal Eure Hilfe für solch eine Notsituation in Anspruch nehmen muss. Aber zu wissen, dass mir völlig unbekannte Menschen im Falle eines Falles prompte Unterstützung anbieten würden, ist einfach irre.
Hinter den Kulissen
Irre sind auch all die Briefe, die mich per E-Mail und Facebook-Messenger erreichen. Diese enthalten Danksagungen, Hilferufe, aber auch konstruktive Kritik (was ich ändern/ besser machen kann) und Hinweise zu Beiträgen, die für mich und Euch Leser von Interesse sein könnten.
Das Bloggen ist schon längst nicht mehr eine Einbahnstraße, in der ich (Artikel heraus-) gebe und Ihr konsumiert. Nein, daraus ist ein reger und inspirierender Austausch geworden. Hilfreich und anregend für beide Seiten.
Danke!
Ich lese mir jeden Eurer Kommentare durch (auch wenn ich aus Zeitgründen nicht immer auf jeden einzelnen reagiere) und ich verfolge bei jedem neuen Artikel mit Spannung, was er bei Euch bewirkt. Oft sitze ich verblüfft und staunend vor dem Rechner, weil sich so viele von Euch in meinen Zeilen wieder finden und sie Euch offenbar von großem Nutzen sind.
Hier ein Kommentar von meinem meistgelesenen Artikel „Warum Babys nicht durchschlafen„:
Euer positives Feedback ist mein wertvollster Lohn. Eure herzlichen Worte lösen nicht selten ein Gänsehautgefühl bei mir aus und treiben mir die Tränchen in die Augen.
Ich habe das Schreiben schon geliebt, bevor ich Artikel für Publikum verfasste. Doch für Menschen zu schreiben, die meine Texte gerne lesen und die sich geballt zu einem virtuellen Dorf formatieren, in dem das gelebt wird, woran ich glaube und wofür ich mich einsetze, ist ein Traum.
Das wollte ich Euch heute einfach mal wissen lassen. Und danke sagen. Danke, dass Ihr mich lest. Danke für Eure Hilfe und Euer Feedback. Ihr seid die allerbesten!
Eure Kathrin