Erfüllt ihr mir meinen Herzenswunsch?

Kathrin Familie 29 Comments

Ich frage nicht gerne nach Hilfe. Ich tue mich wirklich schwer damit. Doch bestimmte Situationen kann ich nicht alleine bewältigen und vor allem seit dem die Nestlinge da sind, lernte ich um Hilfe zu bitten. Was anfangs Mut erforderte, entwickelte sich zur überwiegend positiven Erfahrung, denn Nachbarn, Familie und Freunde sprangen gerne und äußerst herzlich in Notsituationen ein. Zurück blieb immer das wärmende Gefühl von Dankbarkeit und nicht wie vermutet ein schlechtes Gewissen, weil ich keine Gegenleistung erbringen kann.

Heute wage ich mich einen riesigen Schritt weiter und bitte nicht meine Freunde und Verwandten um Hilfe, sondern euch meine lieben, teils unbekannten Leser.

Dabei geht es jedoch nicht um mich, sondern um meine Freundin , die ihr vielleicht noch von meinem Artikel „Die Begegnung, die mir die Augen öffnete“ kennt. Sie ist so alt wie ich, hat drei Kinder und Brustkrebs. Sie steckt mitten in einer Chemotherapie, die ihr den Boden unter den Füßen wegreißt. Und als wäre das nicht schlimm genug, ließ ihr Mann sie vor einigen Tagen mit ihren Kindern im frisch bezogenen Haus sitzen und meldet zu allem Übel auch noch Privatinsolvenz an, was für sie bedeutet, dass sie die gemeinsam aufgenommenen Kredite nun alleine abbezahlen muss.

Ihr geht es gesundheitlich, emotional und finanziell gerade so dreckig, dass ich jedes Mal, wenn ich sie sehe, mit hängenden Ohren vor ihr stehe, weil ich nicht weiß wie ich ihr in dieser unfassbar bescheidenen Situation helfen kann. Klar kann ich mit ihr reden, sie in den Arm nehmen und trösten, aber diese Streicheleinheiten wirken unbedeutend in Anbetracht des riesigen Schlamassels, in dem sie steckt.

„Sag mir, wenn ich etwas für Dich tun kann!“ flüsterte ich ihr regelmäßig beim Abschied ins Ohr. Lange Zeit reagierte sie nicht darauf, denn sie ist wie ich eine Einzelkämpferin, doch letzte Woche bat sie mich schließlich, etwas Werbung für sie zu machen, bzw. für die Kindersachen, die sie vom Krankenbett aus näht, um die Haushaltskasse aufzubessern.

Ich schluckte nur und begann zu grübeln. Sie benötigt doch all ihre Kräfte zur Genesung und sollte sich schonen oder Zeit mit ihren Kindern (2, 4 und 8 Jahre) verbringen, statt an der Nähmaschine zu sitzen! Ich will sie sehr gerne unterstützen, aber nicht indem ich mit vielen Interessenten zu ihrer totalen Erschöpfung beitrage. Am liebsten würde ich ihr einfach so etwas Geld schenken, doch nur etwas von meinen überschaubaren Einnahmen abzuzwacken, ist zwar eine liebe Geste, aber ein für sie irrelevanter Betrag.

Und an dieser Stelle kommt ihr ins Spiel, denn ich selbst habe nicht übermäßig viel Geld, aber ich bin zumindest reich an Lesern. Monatlich besuchen knapp 100.000 Menschen meine Seite und ich zähle knapp 12.000 Facebook-Follower. Wenn jeder von euch nur 10 Cent spenden würde, käme ein guter Batzen Geld zusammen.

Es ist jetzt übrigens 2:48 Uhr und ich sitze hier an meinem Laptop und schreibe aufgeregt diesen Text, weil mir diese hoffentlich gute Idee den Schlaf raubt: Vielleicht gelingt es mir mit eurer Hilfe, meiner Freundin so kurz vor Weihnachten etwas finanzielle Erleichterung zu bescheren? Ihr zumindest einige ihrer Sorgen zu nehmen, in der Hoffnung, dass diese finanzielle Unterstützung, sie mental aufbaut und ihren Genesungsprozess beschleunigt? Denn steht sie wieder sicher auf ihren Beinen, kann sie arbeiten (sie ist Erzieherin) und ihr volles Einkommen verdienen.

Ich bitte nach wie vor nicht gerne um Hilfe, erst Recht nicht wildfremde Menschen und schon gar nicht, wenn es um Geld geht. Doch meine Freundin ist ein Einzelschicksal, das mir unfassbar am Herzen liegt. Denn sie ist eine von den Müttern, zu denen ich bewundernd aufschaue, weil sie in ihrem kurzen Leben schon so viel durchmachen musste und dennoch versucht mit aller Kraft für ihre Kinder stark und liebevoll da zu sein – egal wie erschöpft sie ist. Sie ist eine von den Frauen, die immer erst nach dem Wohlergehen der anderen schauen, bevor sie sich um sich selbst kümmern. Und sie ist eine von den Freundinnen, auf die 100 % Verlass ist – eine, die 3 Uhr nachts Gewehr bei Fuß auf meiner Matte stehen würde, wenn ich sie brauche. Und jetzt braucht sie dringend Hilfe…

Weil ich alleine nicht viel ausrichten kann, wünsche ich mir von ganzem, tiefsten Herzen eure Hilfe. Ich wende mich deswegen an euch, weil mir viele von euch in der Vergangenheit schrieben, wie dankbar sie für meine Texte und Arbeit sind. Wie sehr ihnen meine Gedanken und Worten helfen und sie meinen Einsatz zu schätzen wissen. Ich stehe ratlosen Müttern gerne bei und werde das auch weiterhin gerne tun, doch weil ich heute ratlos bin, möchte ich euch ausnahmsweise um einen Gefallen bitten.

Um diese Spendenaktion zu vereinfachen habe ich eine Sammelkasse bei Leetchi.com eröffnet. Damit verliere ich nicht den Überblick über die Spenden und ihr könnt gleichzeitig mitverfolgen wie viel Geld bereits im Pott ist. Wer helfen will, kann sich hier anmelden und einen Wunschbetrag einzahlen. Die gesamten Summe überweise ich im Anschluss an meine Freundin und nach der Übergabe wird es natürlich einen kleinen Bericht dazu geben. Vielleicht ist sie auch bereit, öffentlich (mit Bildern) ein paar Worte dazu zu sagen – bis dahin halte ich sie zu ihrem Schutz lieber anonym.

Sie weiß übrigens (noch) nichts davon und ich hoffe, dass ich es bis Dezember geheim halten und sie dann damit überraschen kann. Ab und zu liest sie meine Artikel, doch weil es seit dem Umzug etwas ruhiger hier ist, stehen die Chancen gut, dass ich sie mit einem „Ach, ich komme immer noch nicht zum Schreiben“ vom Stöbern abhalten kann 🙂

Willst du glücklich sein im Leben,
trage bei zu and’rer Glück.
Denn die Liebe, die wir geben,
kehrt ins eig’ne Herz zurück.J. W. von Goethe

So, ihr Lieben. Das war mein Anliegen – mein Herzenswunsch an euch – und ob das wirklich eine gute Idee war, wird sich in wenigen Tagen zeigen. Das ist jedenfalls eine gute Gelegenheit für mich, das Fragen nach Hilfe zu üben. Etwas, das mich nach wie vor große Überwindung kostet, aber schon oft zu überraschenden Reaktionen führte.

Meine Daumen sind jetzt jedenfalls fest für meine Freundin gedrückt! Und allein beim Schreiben dieser Zeilen entfacht ein kleines Glücksgefühl in mir, weil ich voller Hoffnung bin, dass ich ihr zumindest mit meinem Gedanken ihr helfen zu wollen, eine Freude bereiten kann.

Herzlichst
Eure Kathrin

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