Im Buch „Besucherritze“ schlägt die Autorin Eva Solmaz ihren Lesern einen „kleinen Selbstversuch“ vor (Text als PDF gibt es hier). Ein schräge Idee, denn dafür soll ein erwachsener Mensch an einem abgelegenen Ort aus Leibeskräften schreien, am besten 3 Tage lang. Nichts essen, nichts trinken – nur schreien und natürlich alleine bleiben. Um die Sache auf die Spitze zu treiben, fordert Eva nun ihre Leser in einem Gewinnspiel auf, ein Video von diesem Selbstversuch zu drehen.
Gesagt – getan. Hier unser Ergebnis:
Bei den Dreharbeiten ließ mich eine Frage nicht los:
Warum ist es so lustig, wenn sich ein gestandener Mann schreiend auf dem Boden rollt? Wahrscheinlich, weil wir genau wissen wie absurd und unreal solch eine Situation ist! Erwachsene können sehr gut alleine einschlafen. Babys nicht. Wir können einfach aufstehen und aufhören, wenn wir genug haben. Babys nicht. Ein Selbstversuch ist für uns nicht mehr als ein amüsantes Schauspiel. Für Kinder ist Schreien kein Spiel – es ist bitterer Ernst!
Schlafprogramme sind grausam!
„Denn für ein kleines Kind, dessen Überleben von der liebevollen Zuwendung einer Bezugsperson abhängig ist, sind diese Erfahrungen traumatisch. Für Babys ist schreien die einzige Möglichkeit, sich in einer schwierigen Lage zu helfen. Wird auf das Schreien nicht reagiert, führt das bei den Kindern zu massivem Stress. Das Kind erlebt große Angstzustände und fühlt sich verlassen. Es macht die Erfahrung, mit seinem Tun nichts bewirken zu können und keine Hilfe zu erfahren.
Durch Körperkontakt, liebevolle Zuwendung und Nähe können Kinder sich beruhigen, Stress abbauen und die Welt als gut erfahren. Sie spüren, dass sie geliebt und beschützt werden und dass sie Vertrauen in sich und in die Welt haben können. Schenke deinem Kind diese Erfahrung und höre auf dein Herz.“ (Eva Solmaz)
Einen ausführlichen Artikel zum Thema Schreien lassen und Schlaf-Lern-Programme findet ihr hier:
„Schlaflernprogramme – ein Blick hinter die Schreikulisse„