Bodenbett für Kinder (Floor Bed) selber bauen

Kathrin Do it yourself 10 Comments

Mit unserem Umzug im Oktober bekam unser Mädchen (4,5 Jahre) endlich ihr eigenes Zimmer und damit auch ihr erstes eigenes Bett. Nach langem Überlegen entschieden wir uns für ein sogenanntes Bodenbett (Floor Bed) in Form eines Hauses.

Bodenbett

Welches Bett für mein Kind?

Ursprünglich wollte ich unserem Mädchen ein Hochbett besorgen, weil ihr Cousin eins besitzt und sie sich ebenfalls eins wünschte. Doch da wir sie jeden Abend kuschelnder Weise in den Schlaf begleiten, missfiel mir der Gedanke, dass wir nach ihrem Einschlafen immer umständlich hinunter klettern müssen. Oder dass sie schlaftrunken hinaus fällt. Oder dass sie es nachts (wenn sie auf Toilette muss oder zu uns will) nicht unfallfrei aus dem Bett schafft. Außerdem war ich mir nicht sicher, ob sie nach über vier Jahren Familienbett überhaupt ein eigenes Bett als Schlafquartier akzeptieren würde…

Deswegen suchte ich nach einem Bett, das groß genug für zwei Personen und „rausfallsicher“ ist, damit Thomas oder ich im Notfall (Krankheit, Angst, usw.) bequem bei ihr schlafen können. Es sollte außerdem hübsch aussehen und sich gut in die vorhandene Nische des Zimmers eingliedern.

Mommo

Ein selbst gebautes Bodenbett (Floor Bed)

Auf die Idee mit diesem schlichten, aber kindgerechten Bett brachte mich die liebe Franzi von einfachklein, als sie mir riet für Kinderzimmerinspirationen bei Pinterest nach „mommo“ oder „mommo design“ zu suchen. Daraufhin fand ich mehrere hübsche Haus-Betten wie dieses oder dieses und ich machte mich gleich ans eigene Werk.

Ich besorgte zunächst ein 90 x 200 cm Lattenrost, weil ich nicht wollte, dass die Matratze direkt auf dem Boden liegt und ein Bett in dieser Größe perfekt in den begrenzten Bereich hinter der Kinderzimmertür passt.

Lattenrost

Der Lattenrost mit verstellbarem Kopfteil (für die Erkältungsphasen) innerhalb der Bettumrandung.

Über einen Artikel von Herzlieb stieß ich auf eine Bauanleitung (inklusive Einkaufsliste und Zeichnung) für solch ein Haus-Bett. Ich änderte lediglich die Maße, da unser Haus den Lattenrost einschließen und insgesamt etwas höher sein sollte.

Maße-Bett

Eine schnelle Skizze mit unseren Maßen.

Mein Tipp: Holz im Baumarkt sägen lassen

Als ich das Haus in verschiedenen Varianten bei Pinterest sah, hatte ich keinen blassen Schimmer wie viel Zeit das Sägen und der Zusammenbau in Anspruch nehmen würde. Ich glaubte, in wenigen Stunden sei das Thema erledigt, doch mein Schwiegervater (der sich des Projektes glücklicherweise annahm) musste bei uns im Hause unter erschwerten Bedingungen – nämlich mit einer ollen Handsäge – arbeiten und so brauchte er einen kompletten Tag…

Bett-selberbauen

Der Bub half selbstverständlich fleißig beim Sägen mit…

Wer wie wir keine vernünftige Säge besitzt und sich viel Arbeit ersparen möchte, sollte sich das Holz unbedingt im Baumarkt zuschneiden lassen. Für alle, die ebenfalls ein 90 x 200 cm Lattenrost benutzen möchten, gibt es hier eine Schnittliste mit unseren Maßen. Achtung: Der Lattenrost liegt bei uns zwischen den Vierkanthölzern und somit direkt auf dem Boden!

Schnittliste:

Vierkantholz (40 x 40 mm):

  • 2 x 90 cm (grün markiert in der Skizze)
  • 4 x 142 cm (gelb)
    Bis zum längsten Punkt messen, der Winkel beträgt 30 Grad.
  • 4 x 57 cm (rot)
    An der oberen Kante gemessen, der Winkel beträgt 30 Grad. Achtung: Die beiden Enden parallel zueinander schneiden!
  • 5 x 200 cm (blau)

Holzbretter:

Wir umrandeten das Bett mit Holzbrettern (140 mm x 15 mm), damit die Matratze nicht verrutscht.

  • 2 x 90 cm (auf die grünen Vierkanthölzer montiert)
  • 2 x 200 cm (auf die beiden auf dem Boden liegenden, blauen Vierkanthölzer)
Zuschnitt-Bett

Das Holz vor dem Montieren unbedingt gut abschleifen!

Um die praktische Umsetzung kümmerte sich wie gesagt mein Schwiegervater. Er schnitt das Holz zu, schliff es mit Schleifpapier ab und baute es gemeinsam mit Thomas zum Kinderbett zusammen. Dabei verwendete er sowohl Schrauben, als auch starken Holzkleber, um dem Holzgestell genug Stabilität zu verleihen. Zum Klettern ist es zwar nicht geeignet, aber unser Mädchen hängt sich gelegentlich dran, was das Bett gut verkraftet.

Dekoration mit Tüll und Lichterkette

Am Ende kümmerte ich mich noch um das Finetuning. Zum Streichen des Holzes hatte ich keine Lust, aber weil sich das Mädchen gerade auf einem „Pink-Trip“ befindet, besorgte ich pinkfarbenes Organzaband (Breite 10 cm) und umwickelte die Holzstreben einfach damit. Das sieht klasse aus und ist in wenigen Minuten erledigt. Außerdem hat das den Vorteil, dass wir das Bett bei Bedarf mit wenig Aufwand umdekorieren können.

Kinderbett-Haus

Am allerliebsten mögen wir das Bett im Dunkeln, wenn die Lichterkette dem Häuschen eine einladende, warme Atmosphäre verleiht. Die Lichterkette habe ich übrigens vor etwa zehn Jahren selbst gebastelt, indem ich einfache Lampenschirmchen* in Marmorierfarbe* (orange, rot und violett) tauchte. Diese Technik (Tauchmarmorieren) ist simpel, aber sehr wirkungsvoll und meine rotleuchtende Lichterkette setzte ich bis heute gerne als stimmungsvolle Beleuchtung ein.

Bett-Nachtlicht

Schlussgedanke

Unser Mädchen liebt ihr Bodenbett und sie schlummert jeden Abend zufrieden darin ein. Wir sind glücklich, weil wir mit dem Häuschen ihre Begeisterung für eine eigene Schlafstätte wecken konnten und weil wir uns nach erfolgreicher Einschlafbegleitung -wenn sie fest genug schläft – mühelos aus ihrem Bett heraus rollen können.

Ich persönlich finde das Bodenbett perfekt für kleine Kinder, denn es bietet sichere Bewegungsfreiheit (selbst die Kleinsten können selbstständig ins Bett und wieder heraus krabbeln) und für uns Eltern die Möglichkeit, unser Kind komfortabel ins Traumland zu befördern.

Ein Bodenbett eignet sich aber auch hervorragend als Familienbettkonstruktion. Bei uns liegen zwei 1,40 Meter breite Matratzen auf zwei entsprechend großen Lattenrosten – hier fehlt jetzt nur noch der Rahmen für unsere 2,80 Meter breite Liegewiese, damit unsere Matratzen endlich nicht mehr auseinander rutschen.

Unser Mädchen kommt übrigens jeden Morgen – irgendwann zwischen zwei und fünf Uhr – in unser großes Familienbett gekrabbelt und wir schlafen dann zu viert weiter. Doch zumindest den ersten Teil der Nacht verbringt sie zuverlässig und gerne in ihrer eigenen Höhle – das ist sehr viel mehr, als ich je zu hoffen gewagt hatte 🙂

Wie und in welchen Betten schlafen eure Kinder? Bevorzugt ihr ein Bodenbett, ein Hochbett oder lieber ein völlig „normales“ Modell? Ich bin gespannt auf eure Erfahrungen und Empfehlungen!

Eure Kathrin

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