Aggressives Verhalten beim Kind: Familylab-Familienberatung

Kathrin Elternsein 39 Comments

Unsere Tochter (zwei Jahre) ist ein aufgewecktes, fröhliches Mädchen, doch seit ihrem ersten Geburtstag reagiert sie in bestimmten Situationen extrem aggressiv auf gleichaltrige Kinder. Sie packt dann vorzugsweise in Gesichter, und zwar so heftig, dass wir ihre Opfer nur mit Mühe befreien können.

Das brachte Thomas und mich einerseits an den Rand der Verzweiflung, andererseits spornte es uns an, Tagesabläufe, Beziehung(en) und unser eigenes Verhalten gründlich zu überdenken. Wir sind ihr letztendlich dankbar für ihre Charakterstärke, weil sie unser Familienleben positiv veränderte. Aber alles der Reihe nach…

Ein kurzer Rückblick

Als unser Mädchen das Pieksen, Kneifen und Haare ziehen für sich entdeckte, hoffte ich, dass diese Phase von kurzer Dauer sei. Doch die Lage verschärfte sich zunehmend – ohne absehbares Ende.

Ich setzte mich intensiv mit diesem Thema auseinander, verstand ihre Aggressionen als Signale und versuchte ihre Botschaften zu verstehen (siehe auch: „Aggressives Verhalten beim Kind: eine Selbstreflexion“).

Die Situation wurde zwar besser, aber nicht akzeptabel. Immer wieder nahmen Spielkameraden blutige Kratzer mit nach Hause. Immer wieder fühlte ich mich schlecht und schuldig. Immer wieder wurde ich wütend auf unser Mädchen. Das durfte so nicht weitergehen!

Familylab-Familienberatung

Selbstreflexion hat Grenzen und die hatte ich definitiv erreicht. Unser Mädchen verhielt sich auffällig –  Thomas und ich konnten nicht objektiv einschätzen, ob das noch normal war oder schon bedenklich. Wir wussten uns nicht mehr zu helfen und brauchten Rat.

Dagmar Höffken, Familylab-Familienberaterin aus Moers

Am liebsten hätte ich Jesper Juul persönlich gesprochen, weil ich durch seine Bücher einige Aha-Effekte erlebte. Aber da das unmöglich ist, suchte ich bei Familylab.de (eine von Jesper Juul gegründete Familienberatungswerkstatt) nach Familienberatern.

Über die Familylab.de Seite habe ich Dagmar Höffken gefunden und kontaktiert (siehe auch „Sag was – Familienberatung“). Sie ist Mutter zweier Söhne und befürwortet langes Stillen, gemeinsames Schlafen im Familienbett und andere mir wichtige Erziehungsansichten. Das war für mich von Bedeutung, da ich keine Beratungsgespräche führen kann und will, die darauf hinaus laufen, dass ich unser Mädchen durch zu viel Nähe verziehe.

Die Beratungsgespräche

Wir trafen Dagmar insgesamt dreimal. Die ersten beiden Male besuchte sie uns zu Hause, um sich ein Bild von uns Dreien in gewohnter Umgebung zu machen. Das letzte Treffen fand bei Dagmar und ohne unser Mädchen statt, denn sie belasten solche Gespräche und wir können uns besser konzentrieren, wenn sie nicht anwesend ist.

Die besprochenen Inhalte

Wir redeten natürlich über unser Mädchen und versuchten die Situationen herauszufiltern, in denen sie uns besonders anstrengend erschien. Wir sprachen aber auch über Thomas und mich, d.h., über unsere Vergangenheit und Familien, über unsere Beziehung und über unser Umfeld, um alle relevanten Informationen zusammenzutragen, die halfen unsere Tochter besser zu verstehen.

Parallel zu den Beratungsgesprächen wälzte ich weiterhin Literatur und zermarterte mir den Kopf – manchmal allein, oft gemeinsam mit Thomas. Dieser Prozess war und ist so umfassend, dass es mir heute kaum gelingt, alle Aspekte halbwegs geordnet in diesen Artikel einfließen zu lassen. Ich beschränke mich deshalb auf zwei Schwerpunkte:

Im Abschnitt „Unser Mädchen: Erkenntnisse“ gehe ich zunächst auf die wichtigsten, aggressionsauslösenden Umstände ein. Danach folgt eine Aufzählung von präventiven und eingreifenden Maßnahmen, die wir uns durch Beobachtung und durch Tipps von Dagmar erarbeiteten.

Im Absatz „Unsere Paarbeziehung“ spreche ich über unsere „schnelle Paartherapie“. Im Anschluss beschreibe ich die Beziehungshürden, die wir noch meistern müssen.

UNSER MÄDCHEN: ERKENNTNISSE

Dagmar beruhigte uns direkt in der ersten Stunde: Das Verhalten unseres Mädchens ist keineswegs bedenklich. Sie ist stark, sie zeigt klar und deutlich, was sie will und wenn sie die Nase voll hat (was sehr schnell passieren kann), lässt sie auf der Stelle Dampf ab. Sie reagiert impulsiv und heftig, manchmal zu heftig. Das ist anstrengend für uns, aber laut Dagmar kein Grund zur Sorge.

Was ihr aggressives Verhalten anbelangt, gibt es zunächst ganz offensichtliche Gründe wie Hunger, Müdigkeit oder Konflikte (z.B. Streit um dasselbe Spielzeug). Die weniger offensichtlichen Ursachen stellten aber das eigentliche Problem dar, da wir sie erst spät als solche erkannt haben:

1. Aggressionsauslösende Umstände:

Überforderung Spielgruppen

Unser Mädchen ist überfordert mit Gleichaltrigen, und zwar besonders bei vielen Kindern auf kleinem Raum, oder wenn ihr Kinder zu nahe kommen.

Da sie nicht in den Kindergarten geht (Thomas betreut sie an den Vormittagen, ich an den Nachmittagen) und ich befürchtete, ihre sozialen Kompetenzen könnten zu Hause verkümmern, meldete ich sie in diversen Spielgruppen an. Zusätzlich traf ich mich privat mit Freundinnen und deren Kindern, das heißt jeder Wochentag war ausgebucht. Ich organisierte dieses Programm, da stets betont wird, wie wertvoll der Kontakt zu Gleichaltrigen sei und wir das Beschäftigungsangebot (v.a. an kalten, verregneten Wintertagen) gerne annahmen. Im Laufe der nächsten Monate bekamen wir jedoch zu spüren, dass solch ein „Spielgruppenmarathon“ durchaus Stress verursachen kann.

Unser Mädchen befolgte mit Freude die Anweisungen der Musik- oder Sportlehrer und wuselte bei den privaten Treffen friedlich umher –  solange ihr andere Kinder nicht in die Quere kamen. Sie spielte, sang, und turnte mit Vergnügen. Bei engem Gedränge und gegen Ende der Spielstunden zeigte sie uns allerdings überdeutlich, dass es ihr reicht, indem sie andere Kinder bekämpfte – sich „freikämpfte“. War unser Mädchen allein, unter freundlichen Erwachsenen oder älteren Kindern, verhielt sie sich wesentlich ruhiger. Nur bei Gleichaltrigen rastete sie so aus.

Unser Kind = unser Spiegel

Die Situation in den Spielgruppen wurde dadurch verschärft, dass unser Mädchen sehr präzise unseren Gemütszustand reflektiert, d.h., ihre Laune sinkt, wenn Thomas oder ich verstimmt sind.

Richtig wohl gefühlt haben wir uns in den Spielgruppen selten, denn es gibt nur wenige Menschen mit denen Thomas und ich auf einer Wellenlänge liegen. Bei den privaten Treffen empfand ich mich zunehmend als Außenseiterin, weil ich als einzige Mutter noch stille und einen Erziehungsstil bevorzuge, der auch die Bedürfnisse des Kindes einschließt. Wie unterschiedlich wir Mütter in unseren Ansichten waren, kristallisierte sich in etwa ab dem ersten Geburtstag unserer Kinder heraus – der Zeitpunkt zu dem unser Mädchen begann, andere Kinder zu attackieren!

Der Ärger der anderen Mütter wuchs im Laufe der Wochen – es verging schließlich kein Tag, an dem sie nicht angriff. Dementsprechend gab es zunehmend Unmutsäußerungen und verbale Auseinandersetzungen, in denen beispielsweise von uns verlangt wurde, härter durchzugreifen. Wir wussten nicht, wie WIR uns verhalten sollten, und wurden dadurch immer frustrierter.

All das bot unserer Tochter eine Vielzahl an Gründen noch aggressiver zu werden – da waren die gleichaltrigen Kinder, die verärgerten oder sogar wütenden Mütter und wir – ihre eigenen unsicheren und angespannten Eltern.

Unser Kind = unser Spiegel

Unser Mädchen übernimmt Verantwortung

In diesem Zusammenhang warf Dagmar noch einen sehr interessanten Gedanken ein: Sie behauptete, dass sich Kinder verantwortlich für das Wohlergehen ihrer Eltern fühlen. Plagen mich persönliche Probleme oder Beziehungsprobleme, die ich nicht kläre, übernimmt unser Mädchen die Verantwortung, indem sie mich (durch ihr auffälliges Verhalten) darauf hinweist.

Ich kann das aus eigenen Beobachtungen heraus bestätigen. Unser Mädchen attackiert ein Kind dann besonders intensiv, wenn mir dessen Mutter unsympathisch ist (z.B. ein Kontakt in einer gemischten Spielgruppe, der sich nicht vermeiden ließ) oder wenn ich mit dessen Mutter häufig, sehr ernste Themen bespreche (Paarprobleme, Krankheiten etc.). Sie lenkt so meine Aufmerksamkeit auf das bestehende Problem, was bei diesen Beispielen nicht ihr Verhalten, sondern mein Unbehagen ist.

2. Wie gehen wir heute damit um?

Weniger ist mehr

Als Dagmar betonte, dass es unnötig ist, Unternehmungen für Kinder zu arrangieren, die uns selbst nicht behagen oder uns für unsere Kinder mit Menschen zu umgeben, die wir nicht mögen, mied Thomas sofort all seine Spielgruppen. Er verbringt seitdem die Vormittage allein mit unserem Mädchen, was auch seiner Person entspricht, da er eher ein Einzelgänger ist.

Ich treffe mich weiterhin an einigen Nachmittagen mit anderen Mamis, weil ich mich nicht in die absolute Isolation begeben will. Im Gegensatz zu Thomas brauche ich soziale Kontakte, unsere Tochter soll mich als sozial aktiven Menschen erleben und sie soll ganz in ihrem Tempo ins soziale Leben einsteigen. Sie gänzlich von allen Kindern fernzuhalten, erscheint mir zu extrem, wenn nicht sogar kontraproduktiv.

Rahmenbedingungen

Ich optimierte lieber die Rahmenbedingungen. Ich bevorzuge Einzeltreffen mit mir sympathischen Mamis, so dass unser Mädchen maximal zwei Spielkameraden hat und ich einen Menschen, bei dem ich mich wohl fühle.

Ich ziehe außerdem Verabredungen im Freien vor (Garten, Zoo oder Spielplatz) –  je größer der Spielraum, desto besser.

Bei Treffen mit (zu) vielen Menschlein oder in geschlossenen Räumen, drehe ich – sobald unser Mädchen große Angriffslust zeigt – eine Runde um den Block. Eine kleine „Pause“ an frischer Luft hat das eine oder andere Mal wahre Wunder bewirkt.

Hilft das alles nichts, gehe ich mit ihr nach Hause. Ein kurzes, vergnügtes Treffen ist mir lieber als eine stundenlange Hetzjagd. Und dass die Situation nicht besser wird, wenn ich sie zwinge zu bleiben, haben mir die vielen nervenaufreibenden Tage im letzten Jahr gezeigt.

Vertrauen 

Als wir uns an Dagmar wandten, vertraute ich unserem Mädchen in Bezug auf ihre Attacken kaum mehr: Ich war an den Spielnachmittagen fast ausschließlich damit beschäftigt, ihr hinterherzulaufen und das Schlimmste zu vermeiden. Das sah nicht nur idiotisch aus –  es war eine absolute Belastung für uns beide. Um die Abwärtsspirale (sie wird aggressiver, wenn ich angespannt bin – ich werde nervös, wenn sie Kampfbereitschaft zeigt) umzukehren, musste ich versuchen eine positive Grundhaltung einzunehmen und ihr wieder zu vertrauen.

Das Optimieren der Rahmenbedingungen war dabei ein erster wichtiger Schritt: Unser Mädchen konnte frei(er) spielen und ich beobachten, dass sie entspannte. Dagmar schlug außerdem vor, mehr mit ihr über meine Gefühle zu reden und ganz konkret die bevorstehenden Treffen mit ihr zu besprechen. Ihr beispielsweise kurz mitzuteilen, wenn ich die Person(en), die wir gleich sehen, nicht mag und deshalb möglicherweise angespannt sein werde. Ihr deutlich zu sagen, dass mein Unbehagen nichts mit ihr zu tun hat, damit sie sich nicht zu Unrecht verantwortlich fühlt.

Nur im Notfall eingreifen

Vertrauensaufbau kann natürlich nur funktionieren, wenn ich nicht die ganze Zeit wie ein Schießhund hinter unserem Mädchen stehe. Jesper Juul formulierte passend: „Wer seine Kinder unablässig kontrolliert, gibt ihnen schnell das Gefühl etwas falsch zu machen.“

Sie unbeaufsichtigt spielen zu lassen, ihr gänzlich zu vertrauen, fiel mir sehr, sehr schwer. Ich hatte Angst vor schlimmen Verletzungen und vor entsetzten Mamas. Jeder, der unser Mädchen kennt, weiß, dass diese Befürchtungen nicht unbegründet sind.

Nichtsdestotrotz versuch(t)e ich mich zurückzuhalten. Bei Streitereien um Spielzeug oder wenn ihr jemand im Weg ist, schaue ich zu und schreite nur ein, wenn sie schon sehr verärgert ist oder sie die Situation nicht alleine klären kann. Sie ruft normalerweise laut und deutlich NEIN, wenn sie etwas nicht möchte. Doch leider wird das oft (sowohl von Kindern als auch von Erwachsenen!) ignoriert. Hat sie mehrmals hintereinander nein gesagt, reagiere ich auf jeden Fall. Zum Schutz der anderen Kinder und um ihr zu zeigen, dass ich sie verstanden habe bzw. dass sie verständlich kommuniziert hat.

Klare, persönliche Sprache

Thomas und ich kommunizierten im Gegensatz zu unserer Tochter alles andere als verständlich. Wir wollten nicht, dass sie anderen Kindern Schmerzen zufügt, aber anstatt ihr das klar und deutlich zu sagen, schwankten wir unsicher zwischen verschiedenen Reaktionen hin und her.

Erst durch Dagmar lernten wir „ich will“ bzw. „ich will nicht“ als konkrete Botschaft einzusetzen, um unserem Mädchen und unserem Umfeld (dazu später mehr) zu signalisieren, wo unsere Grenzen sind. Kein großes Tamtam, keine unnötigen Worte oder negativen Gefühle. Kurz und knapp formulieren, was wir wollen und das Ganze in einem ruhigen, aber bestimmten Ton. (Beispiele: „Ich will, dass Du mir den Stift gibst.“, „Ich will nicht, dass Du Laura weh tust!“) Für uns fand dadurch ein neues, sehr bewusstes Nachdenken darüber statt, was wir eigentlich wollen und was nicht. Es ging nicht nur um die konkrete Formulierung, sondern um eine klare, innere Haltung.

Das heißt aber nicht, dass unser Mädchen jedesmal sofort aufhört, wenn ich etwas nicht will. Dagmar erklärte diesbezüglich, dass wir ihr Zeit geben müssen, damit sie in ihrem Tempo auf uns reagieren darf. Es kann bis zu mehreren Minuten dauern bis sie handelt, so Dagmar, aber sie wird kooperieren. Das ist erstaunlich und tatsächlich so, nur leider kann ich keine fünf Minuten warten, wenn sie gerade dabei ist, einem anderen Kind die Haare heraus zu reißen. In solch einem Fall fasse ich ihr Handgelenk so fest, dass sie keinen Schaden anrichten kann und sage ihr „Ich will, dass Du die Haare loslässt“. Ich wiederhole diese Aussage ganz ruhig und solange bis sie losgelassen hat (meist nach wenigen Sekunden). Dann sage ich „Danke!“ und das war’s.

Manchmal habe ich sogar das Gefühl gegen eine Wand zu reden, wenn sie z.B. wiederholt das gleiche Kind anvisiert. Aber zumindest können wir ihr per „Ich-Botschaft“ immer wieder respektvoll zu verstehen geben, dass wir ihr Kneifen und Schubsen nicht gut heißen. Kinder lernen schließlich durch Wiederholung und laut Dagmar am schnellsten, je gelassener und freundlicher wir es schaffen zu bleiben. Des weiteren wollen Kinder wissen, wer wir sind und woran sie bei uns sind, so Dagmar. Je klarer ich also meinen eigenen Gefühlen und Bedürfnissen Ausdruck verleihe, desto besser werde ich von unserer Tochter wahrgenommen und verstanden.

Mitgefühl zeigen

Unser Mädchen darf aber auch wissen, dass ich die Situationen, in denen sie aggressiv reagiert, nachvollziehen kann (obschon mir die Art und Weise missfällt). Attackiert sie in immer kürzer werdenden Abständen, nehme ich sie auf den Arm. Das stoppt weitere Angriffe und gibt ihr Halt, den sie in solchen Momenten merklich benötigt. Ich frage sie dann abseits der Leute, ob es ihr gut geht, bzw. ob sie lieber nach Hause fahren möchte. Ich nehme ihre Antwort ernst, gehe auf ihre Gefühle ein und zeige ihr mein Mitgefühl.

Das hilft einerseits die Wogen schnell(er) zu glätten, andererseits lebe ich ihr so Empathie vor, damit sie diese Fähigkeit (sich in andere Menschen hineinzuversetzen und deren Gedanken und Gefühle nachzuempfinden) im Laufe der Zeit durch Nachahmung von mir lernen kann.

Aggressionen richtig abbauen

Wutausbrüche sind ok, wenn unser Mädchen ihre Aggressionen so rauslässt, dass niemand dabei zu Schaden kommt.
Wird sie richtig wütend, verspürt sie den starken Drang zu beißen oder zu kneifen. Damit sie dieses Verlangen nicht unterdrücken muss, biete ich ihr Möglichkeiten sich zu entladen: Sie darf brüllen, in Kissen boxen oder in Stofftiere beißen. Außerdem bewegen wir uns viel – wir toben, raufen, laufen um die Wette, usw. – da sich körperliche Anspannungen so am besten lösen lassen.

Beißen, Kneifen und Hauen sind übrigens (bis zu einem gewissen Grad) völlig normale „Kommunikationsversuche“ unter Kleinkindern, die sich in der Regel legen, sobald sie sich mithilfe von Worten ausdrücken können (siehe auch „Beißen, Hauen, Spucken – Warum das normal ist„).

Situationen steuern

Es gibt weitere ganz banale „Strategien“, die helfen, Situationen zu entschärfen.

Wir beobachteten beispielsweise, dass Müdigkeit oder Hunger Aggressionen immens verstärken. Da hilft vorbeugen (ein ausgeschlafenes & sattes Kind mitnehmen) bzw. erkennen, wann sie abbaut. Ich sehe es mittlerweile deutlich an ihrem Blick und nehme sie dann aus der Gruppe heraus, bevor etwas passieren kann. Manchmal heben ein Snack und eine kurze Pause die Stimmung, wenn nicht treten wir der Rückzug an.

Bei Streit um dasselbe Spielzeug, biete ich ihr Alternativen an und helfe Kompromisse zu finden. Sehr wirksam ist, Situationen durch Spaß zu entschärfen – mit den Kindern gemeinsam zu spielen. Denn tanze ich beispielsweise „Ringelreihe“ mit allen anwesenden Knirpsen, blüht sie richtig auf und hält freudig Händchen. Lasse ich sie hingegen lange Zeit alleine, kommt es früher oder später zu handfesten Rangeleien.

Es erwies sich außerdem als sinnvoll, ihr kleine Wörter beizubringen, die sie in Frustsituationen benutzen kann. Verärgert ist sie z.B., wenn sie etwas alleine machen möchte, es aber ohne Hilfe nicht schafft. Früher hat sie einfach wutentbrannt gebrüllt – ihre Art Unterstützung einzufordern. Ich fragte dann, ob ich ihr helfen soll und schlug ihr vor, „helfen“ zu rufen. Irgendwann benutzte sie dieses Wörtchen und wartete geduldig nach ihrer Ansage, anstatt sofort zu explodieren.

Reden über Probleme schafft Probleme

Bereits vor Monaten nahm ich mir vor, nicht mehr in ihrem Beisein über sie zu reden. Doch meine Gedanken kreisten ständig um dieses Thema und ich fing immer wieder in ihrer Gegenwart an „unser Problem“ zu wälzen. Möglicherweise wurden meine wiederholten Ausführungen zu einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung: Unser Mädchen machte jedenfalls genau das, was ich unentwegt über sie verbreitete.

Falls ich heute Redebedarf verspüre, binde ich unser Mädchen entweder mit in das Gespräch ein und erzähle „mit ihr gemeinsam“ eine Episode (vorher frage ich sie, ob das für sie ok ist). Lieber verschiebe ich diese Themen allerdings auf die Abendstunden, wenn sie schläft. Dann kann ich Thomas in Ruhe berichten, was passiert ist und überlegen wie ich damit umgehe, ohne dass sie mithört und sich schlecht fühlt.

Du bist ok wie Du bist

Dagmar hat mich sensibilisiert, mir die positiven Eigenschaften unserer Tochter öfter vor Augen zu führen und so lasse ich die schönen Stunden des Tages vor dem Schlafen gehen in einer Geschichte Revue passieren. Ich zähle unserem Mädchen auf, was mir besonders gut gefallen hat und sage ihr jeden Abend, dass sie ok ist wie sie ist. Dass ich die Zeit mit ihr genieße, auch wenn wir mal streiten oder nicht einer Meinung sind. Sie soll wissen, dass sie ein guter Mensch ist und ich sie genau so annehme und liebe wie sie ist.

UNSERE PAARBEZIEHUNG

1. Paartherapie

Da verhaltensauffällige Kinder ein Hinweis auf Paarprobleme sein können, hat Dagmar in der letzten Stunde eine kleine Paartherapie vorgeschlagen. Thomas und ich sollten dabei formulieren welche Erwartungen wir an den anderen als Mann/ Partner / Vater bzw. als Frau/ Partner / Mutter haben.

Da wir uns in den sieben Jahren, die wir uns kennen ständig mit diesen Fragen auseinandersetzten und darüber diskutierten, gab es bei dem Paargespräch keine überraschenden Antworten oder Neuigkeiten.

Thomas und ich sind nicht immer einer Meinung und wir streiten uns natürlich gelegentlich. Wir sind auch mal sauer aufeinander oder richtig wütend. Bislang schafften wir es aber stets, vernünftig über unsere Probleme zu sprechen und Kompromisse zu finden. Den anderen zu verstehen, auch wenn wir selbst nicht so reagiert hätten. Das Verständnis für die Lage des anderen – sich vom Partner verstanden zu fühlen – ist für uns das Wichtigste an allen Konflikten und muss deshalb an dieser Stelle noch einmal betont werden.

Wir reden sehr, sehr viel – auch über unangenehme Dinge. Das hat uns geholfen unsere Bedürfnisse und Wünsche zu formulieren und Lösungen zu finden, die zwar Zugeständnisse (von uns beiden) abverlangen, aber uns gleichzeitig ermöglichen so zu sein, wie wir sind.

Thomas und ich während meines Studiums in York (2009).

Nichtsdestotrotz gibt es einige Punkte, an denen wir noch feilen müssen:

2. Schwierigkeiten

Bedürfnisse äußern

Wie bereits erwähnt, artikulierten Thomas und ich nicht immer klar, was wir wollen bzw. nicht wollen.

Wir haben weder gelernt auf respektvolle Weise nein zu sagen, noch unsere Bedürfnisse adäquat zu äußern. Thomas führte beispielsweise widerwillig meine Anweisungen aus, nur um mich nicht zu verletzen. Ich hatte wiederum die Erwartung, dass er sieht, wann ich Hilfe benötige und war enttäuscht, wenn er keine anbot. Das waren meist nur Kleinigkeiten, die aber insgeheim angestaut im falschen Augenblick zu Frust und Auseinandersetzungen führen konnten.

Wir mussten also lernen unsere Grenzen verbal abzustecken, und die des anderen zu respektieren. Das zu können setzt voraus, dass man sich selbst bewusst wird, was man will und den Mut aufbringt, das zu äußern. Die Reibereien zwischen Thomas und mir verschwanden dadurch nicht gänzlich, schließlich passiert es häufig, dass wir gegensätzliche Dinge wollen. Aber wir äußern nun direkt, was uns bewegt und kramen unsere Gedanken nicht erst Wochen später in einem Streit heraus. Das ist einerseits schmerzhaft, denn Ehrlichkeit lässt sich nicht immer gut ertragen. Andererseits sind wir dadurch viel besser im Einklang, weil wir genau wissen, woran wir bei dem anderen sind.

Den Partner machen lassen

Das Schwierige an Kindererziehung ist, dass beide Elternteile an einem Strang ziehen sollten, aber jeder für sich seine Strategien im Umgang mit dem Kind entwickeln muss. Vor allem in den ersten Monaten redete ich Thomas oft rein und beanstandete seine Vorgehensweise. Das nagte an seinem Selbstbewusstsein und verunsicherte ihn enorm. Doch auch er kritisierte mein Handeln hin und wieder und ich merkte, wie blöd sich das anfühlt.

Statt uns gegenseitig vor unserem Mädchen zu korrigieren, riet Dagmar, den anderen in diesem Moment machen zu lassen – andere Wege zu zulassen. Falls uns allerdings die Art und Weise des Partners erheblich stört, sollen wir das zu einem späteren Zeitpunkt (nicht vor ihr) ansprechen.

Das ist leichter gesagt, als getan! Mir gelingt es zwar Kontrolle und somit Verantwortung abzugeben, indem ich die beiden einfach sich selbst überlasse. Stehe ich aber direkt daneben, rutscht mir ab und zu doch noch ein „guter Tipp“ heraus. Im Vergleich zu früher wird mir das jedoch sofort bewusst und ich versuche mich, in meinen Äußerungen zu zügeln.

Den Partner akzeptieren

Es will mir einfach nicht gelingen, Thomas mit all seinen Gewohnheiten und Eigenarten zu akzeptieren – ihn anzunehmen wie er ist. Das gilt im Übrigen auch für Thomas, obwohl er weniger kritisch mit mir umgeht. Stört uns etwas am anderen, gibt es kleine Sticheleien oder wir grummeln im Stillen vor uns hin, vor allem wenn wir übermüdet und erschöpft sind.

Bildquelle: http://www.sxc.hu/

Bin ich gestresst, fahre ich Thomas sogar wegen jeder Kleinigkeit an. Statt ruhig zu antworten, schmettere ich ihm pampige Äußerungen entgegen. Er ist mein ganz persönlicher Blitzableiter, wenn man so will. Das zerrt an seinen Nerven und macht mich unglücklich, weil ich das nicht will, aber nichts dagegen tun kann. Es passiert einfach. Das schlimmste daran ist, dass unser Mädchen zuschaut und lernt. Sie lernt von mir, bei Stress aggressiv zu reagieren…

Im Grunde gilt hier, was ich bereits beim Kapitel „Unser Mädchen“ sagte: unser Denken beeinflusst unser Handeln. Ich kann mich hervorragend in schlechte Laune hineinsteigern, wenn ich permanent darüber nachdenke, was mich an Thomas stört bzw. was er „falsch“ gemacht hat. Statt Schmetterlinge habe ich dann eine Stinkwut in meinem Bauch und fege wie ein Tornado durch die Wohnung. Thomas geht geknickt auf Sicherheitsabstand, unser Mädchen lässt sich von der üblen Stimmung mitreißen – der Haussegen hängt sagenhaft schief.

Was hilft? Positiv denken! Mir bewusst machen, was ich an Thomas liebe. Den Blick öffnen für die vielen schönen Momente, die wir teilen, statt mich unentwegt auf „Fehltritte“ zu konzentrieren. Wenn ich es schaffe gelassen über seine Marotten hinwegzusehen, über sie zu schmunzeln (Humor hilft viel) und nicht zu schimpfen, dann werde ich innerlich sanfter und kann (wieder) Nähe zulassen. Das hebt die gesamte Familienatmosphäre, denn Laune ist ansteckend, ob gute oder schlechte.

Zeit füreinander nehmen

Thomas und ich verabreden uns seit der Geburt immer an den Wochenendtagen und schaffen uns so Zeiträume, in denen wir nur für uns da sind. Obwohl wir so regelmäßig für Nähe sorgen, kommen im Alltag Berührungen und nette Worte zu kurz – auch Unternehmungen als Paar bleiben auf der Strecke. Das ist in Ordnung, weil wir wissen, dass wir wieder mehr Zeit füreinander haben werden, sobald unser Mädchen selbstständiger ist.

Dagmar forderte uns dennoch auf, den Fokus öfter und ganz bewusst von unserer Tochter auf uns zu lenken. Dazu gehört z.B. eine längere Umarmung zwischendurch, auch wenn sie dabei lautstark protestiert. Mal faul auf der Couch liegenzubleiben, obwohl sie dringend mit uns spielen möchte. Oder einen schönen Ausflug zu unternehmen, während sie von Omi betreut wird.

An der Umsetzung müssen wir noch arbeiten. Das Thema Ausflüge gestaltet sich etwas kniffeliger, weil wir nur eine (berufstätige) Omi haben, deren Hilfe wir nicht überstrapazieren wollen. Doch einige Sonntagnachmittage lassen sich sicherlich einrichten. Was den Alltag anbelangt, sucht Thomas glücklicherweise oft meine Nähe, wenn ich Berührungen zwischen Haushalt, Kinderbetreuung und Arbeit vergesse. Ich freue mich darüber, auch wenn ich mich nicht immer darauf einlassen kann (siehe Stress).

Ängste und Sorgen

Wir sind beide selbstständig und ich versuche mich gerade beruflich neu zu orientieren. Damit das gelingt, hält Thomas mir einige Vormittage in der Woche und finanziell den Rücken frei. Wir arbeiten beide rund um die Uhr und schlafen selten genug. Ob sich mit meiner derzeitigen (Nestling)Arbeit jemals Geld verdienen lässt, steht in den Sternen. Ich stecke dennoch viel Energie hinein, weil sie mir am Herzen liegt und wir es nicht unversucht lassen wollen.

Diese Unsicherheit, mit der wir momentan leben, sorgt regelmäßig für emotionale Hochs und Tiefs. Wir sind zufrieden, weil wir genau das machen, was wir wollen, doch gleichzeitig durchströmen uns jede Menge negative Gefühle. Phasenweise überwiegen letztere so stark, dass es unserem Mädchen spürbar schlechter geht. Dagmar sagte uns, dass Kinder nur zufrieden sein können, wenn ihre Eltern zufrieden sind. Das mag sein. Doch an unseren derzeitigen Lebensumständen können wir nur etwas ändern, wenn ich einen Job mit regelmäßigem Einkommen, beispielsweise in einem Supermarkt an der Kasse annähme, denn den Beruf, den ich studiert habe, kann ich leider nicht mehr ausüben. Ob mich ein sicheres Gehalt glücklicher macht, bleibt  fraglich.

Das Umfeld

Durch unser Mädchen wurde ich sensibilisiert, meine sozialen Kontakte zu prüfen. Mit wem verabrede ich mich und warum? Träfe ich mich mit diesen Menschen, wenn es sie nicht gäbe? Wie fühle ich mich in der Gegenwart dieser Menschen? Was mag ich bzw. was stört mich an ihnen? Kann ich die Dinge, die mich stören akzeptieren oder ärgern sie mich so sehr, dass ich den Kontakt lieber vermeiden möchte? (Ich spreche in der Ich-Form, weil Thomas ein Einzelgänger ist und er schon „aussortiert“ hat.)

Es ist nicht so, dass unser Mädchen entscheidet wen ich treffe. Doch sie half mir, mich leichter von den Bekanntschaften zu verabschieden, bei denen die Chemie nicht stimmte. Ich lernte außerdem im Laufe der letzten Monate, andere Erziehungsmethoden zu respektieren. Einerseits durch meine Ausbildung zur Stillberaterin, bei der ich durch sehr emotionale Geschichten begriff, wie wichtig es ist, den Hintergrund zu prüfen, bevor ich mir ein Urteil über eine Mutter bilde. Andererseits gehe ich einen – für unsere Gesellschaft – extremen Weg (ich stille beispielsweise noch) und kann nur Respekt erwarten, wenn ich es schaffe andere zu tolerieren – wenn ich den Umgang vorlebe, den ich mir wünsche. Ich mistete also nicht nur Beziehungen aus, sondern arbeitete auch an meiner Beziehungsfähigkeit.

In diesem Zusammenhang, muss ich noch einmal betonen wie befreiend es für mich war, sagen zu dürfen, was ich will bzw. was ich nicht will. Mithilfe von Ich-Botschaften zu kommunizieren, was mich bewegt, ärgert oder verletzt, regt mein Umfeld zum Nachdenken an, aber es bietet keine Angriffsfläche. Ich kann meine schlechten Gefühle auf vernünftige Weise mitteilen (das gelingt mir bei Fremden leider wesentlich besser, als bei Thomas) und mein Gegenüber weiß sofort, was in mir vorgeht.

Geduld

Last, but not least, betonte Dagmar noch einmal nachdrücklich, dass wir Geduld haben müssen, denn Veränderungen brauchen Zeit. Bei Entwicklungsschritten wie laufen oder schlafen lernen war mir das bewusst. Als unser Mädchen jedoch aggressiv wurde, ahnte ich nicht, dass ihr Verhalten nur ein Hinweis auf tiefer liegende Probleme ist und die Klärung dessen einem noch viel intensiverer Entwicklungsprozess unterliegt. Es dauerte Monate bis wir herausfanden, wie wir am besten miteinander umgehen können. Und wir müssen damit rechnen, dass es noch Monate dauert bis das Thema ausgestanden ist. Hinzu kommt, dass Verhaltensmuster sich nicht über Nacht aufbrechen und verändern lassen. Einige werden uns noch lange, wenn nicht unser Leben lang begleiten…

Unsere Tochter und ihre gleichaltrige Freundin geführt von einem älteren Mädchen.

FAZIT

Kinder, die auffälliges Verhalten zeigen, sind nicht zwangsläufig verhaltensgestört. Sie versuchen uns jedoch in der Regel, auf etwas aufmerksam zu machen. Unser Mädchen lenkt(e) unsere Aufmerksamkeit sehr entschlossen, was uns zunächst stark belastete. Bei genauerem Hinschauen entpuppte sich ihre Hartnäckigkeit allerdings als Bereicherung: Sie hat uns nicht nur gezeigt, wie man Bedürfnisse deutlich äußert, sondern auch wo unsere Schwachstellen liegen. Mittlerweile betrachten wir ihr „anstrengendes“ Verhalten als Geschenk, weil wir endlich in der Lage sind, sie besser zu verstehen.

Die Gespräche mit Dagmar waren diesbezüglich sehr wertvoll für uns. Es tat gut, sich mal so richtig  „auszuheulen“ und dabei auch noch angehört und verstanden zu werden. Dagmars Reflexion unserer Situation, hat uns vieles bewusst(er) gemacht. Und das Beste – sie hatte praktische Tipps für uns, so dass es nicht nur bei theoretischem Geplänkel blieb.

Heute ist unsere Familiensituation wesentlich entspannter, denn angestossen durch unser Mädchen, achten wir auf unseren Umgang und machen Dinge, die uns gut tun, anstatt den Erwartungen unseres Umfeldes bzw. der Gesellschaft gerecht zu werden. Diese Veränderungen beruhigten sie. Sie wirkt nun insgesamt zufriedener. Dennoch gibt es „Rückfälle“, d.h. Phasen, in denen sie „außer Kontrolle gerät“. Meist lassen sich diese Ausbrüche in Zusammenhang mit aktuellen Familienproblemen (oder Wachstums-/Zahnungsphasen) bringen. Manchmal erkennen wir die genaue Ursache aber einfach nicht…

Das bringt mich zum nächsten Punkt: Ob enge Familie, Freunde, Verwandte oder Bekannte, Beziehungen funktionieren nur, wenn wir es schaffen die Eigenarten der anderen zu respektieren. Menschen mit ihren Stärken und Schwächen anzunehmen. Dazu gehört auch eigene Fehler zuzulassen und nicht nach perfekten Erziehungswegen zu suchen, weder bei sich noch bei den anderen! Nicht Perfektion, sondern Humor, Geduld und die Fähigkeit, das eigene Handeln von Zeit zu Zeit kritisch zu hinterfragen führen zu einem entspannten Miteinander. Und das ist wesentlich wichtiger, als die verzweifelte Suche nach Vollkommenheit.

Ich versuche dementsprechend, die Dinge zu nehmen, wie sie sind. Unser Mädchen geht nicht in den Kindergarten und ich höre auf mir den Kopf zu zerbrechen, ob ihr das schaden könnte. Wir haben die Möglichkeit sie zu Hause zu erziehen und ich will diese Zeit genießen, anstatt mich zu sorgen, welchen Mangel sie erleiden wird. Egal, was ich mache, ich kann heute nicht wissen, welche Auswirkungen es morgen auf sie haben wird. Also mache ich einfach das, was ich für richtig halte, solange es uns Dreien dabei gut geht.

Zum Schluss möchte ich euch noch ein Zitat auf den Weg geben, denn es fasst diesen Artikel hervorragend zusammen:

„Wenn auch Sie manchmal das Gefühl haben, dass etwas mit Ihrem Kind nicht „stimmt“: Machen Sie sich klar, dass es höchstwahrscheinlich sehr wohl stimmig auf innere Zustände reagiert – auch wenn Sie vielleicht gerade (noch) nicht verstehen.“
(Felicitas Römer in „Meine liebe Nervensäge“)

 

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